Warum braucht Rheinbach einen

Verkehrsentwicklungsplan?

Rheinbach soll attraktiv bleiben – für seine Bürger*innen, aber auch für die Wirtschaft und Unternehmen – und sich so seine hohe Lebensqualität erhalten.  Diesem Ziel soll ein Verkehrsentwicklungsplan (VEP) dienen. Er beschreibt, wie sich der Verkehr in Rheinbach in den nächsten Jahren entwickeln soll, und berücksichtigt dabei Veränderungen im Verkehrsverhalten sowie neue gesellschaftliche und räumliche Rahmenbedingungen. Der VEP Rheinbach soll unter frühzeitiger Beteiligung aller Interessengruppen erarbeitet werden.

Verkehrsentwicklungsplan

Für die Stadt Rheinbach wird ein integrierter Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für den Zeithorizont 2035 sowie ein Entwicklungskorridor für den Zeitraum danach erarbeitet. Der VEP soll die planerischen Vorarbeiten zur Sicherstellung eines angemessenen Verkehrsangebotes unter Reduzierung negativer Folgen für Umwelt und Allgemeinheit in der Stadt Rheinbach schaffen.

Räumlich umfasst der VEP das Gebiet der Kernstadt Rheinbach einschließlich aller neun Ortschaften. Der Verkehrsentwicklungsplan wird Ziele und Strategien für die Verkehrsinfrastruktur aufzeigen, um den Verkehr zukünftig möglichst stadtverträglich und umweltfreundlich zu gestalten. Der Fokus der Erarbeitung wird auf den konkreten Problemen im Stadtgebiet unter Einbeziehung der Umgebung und auf den spezifischen Maßnahmen liegen. Ausgehend von der politischen Diskussion sowie bürgerschaftlichen und politischen Anträgen, wurden drei wesentliche Problemfelder identifiziert:

  • Stadtraum Hauptstraße
  • Fahrradfreundliches Rheinbach
  • Ortsdurchfahrten

Zu diesen Problemfeldern sollen im integrierten Verkehrsentwicklungsplan konkrete Lösungen erarbeitet werden. Im Sinne einer nachhaltigen Verkehrsplanung soll bei der Entwicklung von Lösungen die Verlagerung des Individualverkehrs auf andere Verkehrsformen berücksichtigt werden. Hierzu werden die Themenbereiche Rad- und Fußverkehr, Motorisierter Individualverkehr, Öffentlicher Personennahverkehr, Lkw- und Wirtschaftsverkehr aber auch der ruhende Verkehr sowie neue und innovative Sharing-Angebote zentrale Bausteine des Verkehrsentwicklungsplans sein.

Radverkehr

Der Radverkehr besitzt ein hohes Klimaschutz- und Verlagerungspotenzial für motorisiertes Verkehrsaufkommen. Insbesondere auf kurzen Strecken von 5 bis zu 10 Kilometern stellt das Fahrrad eine Alternative zum Auto dar. Die Nutzung des Fahrrades ist jedoch stark von der Qualität der Radverkehrsinfrastruktur abhängig. Mit dem Verkehrsentwicklungsplan sollen die Voraussetzungen für den Radverkehr verbessert werden. Dies umfasst neben einigen anderen Aspekten vor allem ein möglichst lückenloses Radwegenetz.

Fußverkehr

Zu Fuß gehen stellt die ursprünglichste, natürlichste und in vielerlei Hinsicht nachhaltigste Art der Fortbewegung dar. Es handelt sich um eine Fortbewegungsart ohne jegliches Verkehrsmittel, mit maximaler Flexibilität auf nahezu allen Flächen und auch auf engem Raum. Mit dem VEP hat sich die Stadt Rheinbach zum Ziel gesetzt, die Infrastrukturen des Fußverkehrs sukzessive zu stärken und zu fördern. Dies kann u.a. Verbesserungen des Fußwegenetzes, die Fußwegequalität, das Vorhandensein von Querungsmöglichkeiten sowie Barrierefreiheit im öffentlichen Straßenraum umfassen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird häufig erst dann als Alternative zum Pkw-Verkehr wahrgenommen, wenn er die gleiche Erreichbarkeit, Flexibilität und Zuverlässigkeit bietet wie ein privater Pkw. In diesem Zusammenhang zielt der VEP darauf ab, in allen Stadtteilen ein möglichst attraktives und bedarfsorientiertes ÖPNV-Angebot herzustellen und attraktive Verbindungen in die nahegelegenen Mittel- und Oberzentren anzubieten.

Motorisierter Individualverkehr & Ruhender Verkehr​

Der motorisierte Individualverkehr macht in Rheinbach über die Hälfte des Gesamtverkehrsaufkommens aus. Motorisierter Individualverkehr ermöglich große Flexibilität, im Umkehrschluss sind Treibhausgas-, Luft- und Lärmemissionen, Flächenkonkurrenz und Verkehrsunfälle die negativen Auswirkungen. Gleichzeitig werden Autos etwa 23 Stunden am Tag nicht genutzt. Während dieser Zeit nehmen abgestellte Fahrzeuge viel Raum in Anspruch. Im Kontext des VEP der Stadt Rheinbach sollen daher sowohl zukunftsorientierte Ansätze zur Ordnung des ruhenden Verkehrs entwickelt als auch das motorisierte Verkehrsaufkommen insgesamt deutlich reduziert werden.

LKW- und Wirtschaftsverkehr

Der Logistiksektor hat sich verändert. Anstelle von wöchentlichen oder monatlichen Großlieferungen erfolgen heutzutage überwiegend kleine und tägliche Einzellieferungen. Dies hat ein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen zur Folge. Im Vergleich zum Pkw-Verkehr sind die negativen Auswirkungen des Schwerlastverkehrs jedoch um ein Vielfaches höher. Der VEP zielt daher darauf ab, zukunftsfähige Lösungen zur Abwicklung von Wirtschafts- / Logistikverkehren in Rheinbach zu entwickeln.

Sharing-Angebote​

Teilen und Leihen ermöglichen es, Dinge und Räume effizienter zu nutzen. Das spart Ressourcen und verringert die Belastung für Umwelt und Klima. Auch Verkehrsmittel können geteilt und leihweise genutzt werden. Car- oder Bike-Sharing sind dabei die bekanntesten Formen . Mit Hilfe des VEP sollen Ideen zur Schaffung eines Angebots von Sharing-Angeboten in Rheinbach entwickelt werden.

Zielsetzung

Die wesentlichen Problemfelder in der Stadt Rheinbach sind der Stadtraum Hauptstraße, Fahrradfreundliches Rheinbach und Ortsdurchfahrten. Hierfür sind bereits Ziele formuliert und beschlossen wurden, z.B. „Masterplan Innenstadt“ und „Zukunftsorientiertes Radverkehrsnetz Rheinbach“. Darauf aufbauend soll der integrierte Verkehrsentwicklungsplan nun die verkehrsplanerischen Vorarbeiten zur Sicherstellung eines angemessenen Verkehrsangebotes unter Reduzierung negativer Folgen für die Umwelt und die Allgemeinheit leisten.

Bei der Erstellung des integrierten Verkehrsentwicklungsplans sind Transparenz und größtmögliche Akzeptanz sowie kreative Lösungen erfolgsentscheidend, weshalb der gesamte Prozess durch eine intensive Öffentlichkeits- und Akteursbeteiligung unterstützt wird.

Beteiligungsprozess

Mit dem Verkehrsentwicklungsplan wird der Handlungsrahmen für die Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung in der Stadt Rheinbach aufgezeigt. Die (Daten-) Grundlage dieser Gesamtstrategie werden umfangreiche Bestandsanalysen und Datenerhebungen durch das Fachbüro sowie die Ideen und Anmerkungen aus der Stadtgesellschaft sein. Nur durch eine kontinuierliche Zusammenführung dieser Daten ist die Erstellung eines bedürfnisgerechten Verkehrsentwicklungsplans für Rheinbach möglich.

Bürger*innen, Verbände, Träger öffentlicher Belange etc. werden daher fortlaufend in den Gesamtprozess einbezogen. Dazu sind u.a. Expert*innen-Runden, öffentliche Dialog- und Informationsveranstaltungen sowie Online-Beteiligungsmöglichkeiten vorgesehen. Neben der Beteiligung an Veranstaltungen vor Ort, haben alle interessierten Bürger*innen zudem die Möglichkeit, sich online zu beteiligen.

Erarbeitungsschritte

Der integrierte Verkehrsentwicklungsplan für die Stadt Rheinbach wird in 5 Schritten entwickelt und von einer umfangreichen Öffentlichkeits- und Akteursbeteiligung begleitet.

Bestandsanalyse

Die Bestandsanalyse stellt die Grundlage des Verkehrsentwicklungsplans dar. Wesentliche Grundlage bilden die zur Verfügung stehenden Daten, die verschiedenen Konzepte/Planungen der Stadt, die Ergebnisse der videobasierten Verkehrserhebung sowie die Anregungen und Hinweise aus der Öffentlichkeitsbeteiligung.

Planungsleitbild

Das Leitbild der zukünftigen Verkehrsentwicklung in Rheinbach formuliert die strategischen Ziele der wünschenswerten Verkehrsentwicklung und zeigt geeignete Handlungsstrategien auf. Ergebnis ist ein gesamtheitliches Planungsleitbild.

Maßnahmenentwicklung

Der Abgleich der Ergebnisse der Bestandsanalyse mit dem Planungsleitbild zeigt die Mängel und Konflikte gegenüber dem angestrebten Zielzustand. Darauf baut die Maßnahmenentwicklung auf. Sie zeigt die notwendigen Schritte zur Behebung der erkannten Schwächen und zur Stärkung der Entwicklung Rheinbachs auf. Zentrale Aufgabe ist die Zusammenschau der einzelnen Maßnahmen aus den verschiedenen (sektoralen) Planungen mit Darstellung der Verknüpfungen, Wechselwirkungen und Widersprüchen.

Wirkungen & Prioritäten​

Die entwickelten Maßnahmen sind bzgl. ihrer Passgenauigkeit, ihrer Wirksamkeit und ihren Kosten nicht gleichwertig. Ziel der Wirkungsabschätzung ist es, die letztendlich verfolgenswerten Maßnahmen herauszufiltern. Die Priorisierung orientiert sich an dem Planungsleitbild und basiert auf einer Verknüpfung von Wirksamkeit, Kosten und zeitlicher Realisierbarkeit (kurz-, mittel- oder langfristig).

Evaluation

Die Evaluation umfasst das Monitoring des Umsetzungsprozesses und die Wirkungskontrolle der umgesetzten Maßnahmen. Ziel ist es sicherzustellen, dass die entwickelten Maßnahmen realisiert werden, wie gewünscht wirken und von der Bevölkerung wie erwartet akzeptiert werden. Anderenfalls kann rechtzeitig nachjustiert werden.​

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